Julia Kaya | Credit: privat

02.02.2021

Julia Kaya: Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt

... oder wie man Regeln ad absurdum führt. Die Aachener Salonunternehmerin findet, wie viele ihrer KollegInnen, die Ausnahme Regelung für Film & Fernsehen total absurd und zeichnet ein mögliches 'What if' Szenario ...

Julia Kaya macht sich in den Sozialen Netzwerken Luft. Die Absurdität der Richtlinien zu Film, TV und Fashionweek, imSalon.de berichtete, findet sie anmaßend und stellt sich die Frage: Was wäre, wenn sich jeder seine Welt, so zurechtbasteln würde, wie so mancheiner in der Politik. Denn Schlupflöcher gibt es ja offenbar viele, man muss diese nur zu interpretieren wissen.

Kommentar Julia Kaya

Danke für diese Aufklärung  imSalon.de 'Warum ist das Frisieren von Politikern, Moderatoren und Co. erlaubt?'

Nochmal in meinen Worten und bitte um Aufklärung, wenn ich das falsch verstehe: 

Also ein privater Stylist oder Angestellter für TV oder Fotograf ist erlaubt, weil er nicht pro Kunde gebucht und bezahlt wird. So als würden wir uns im Salon gegenseitig die Haare machen, weil wir weiterhin auf Social Media unsere optische Arbeit präsentieren/ bewerben. Denn das Personal zahlt kein Geld. Wir dürfen auch Modenschau mit ausgewählten Modellen im Salon veranstalten wenn wir es für unsere Kunden online übertragen. Also alles intern und es fließen keine Gelder als Kunde.

Maskenbildner dürfen keine Friseurdienstleistugnen anbieten!!! aber wenn die um eine „kostenlose“ Haarfarbe oder Haarschnitt gebeten werden, dann hat der Maskenbildner zufällig seine Chemikalien und Schneideutensilien dabei. Also bei den Sportlern ist da auch scheinbar zufällig ein Mitspieler oder Trainer, der Haare scheiden kann.

So wie es da steht, ist es möglich ein Scheinchen oder mehr als steuerfreies „Trinkgeld“ (kein Schwarzgeld) zuzustecken und schon ist es legal. Die Pandemie ist in dem Moment wegbezahlt.

Ich glaube ab sofort veranstalte ich jeden Tag von morgens bis abends eine Modenschau im Salon und frisiere alle freiwilligen Modelle, mit Einverständnis zur Live-Übertragung ins Netz und bekomme von allen „Trinkgeld“ (und natürlich sprechen wir nicht mit den Modellen ab, dass es nur Trinkgeld ist und zwinkern uns zu). Frisiert wird im separatem Raum, wo keine Sau etwas sehen oder kontrollieren kann. Evtl. noch Jury als Gäste, die sich natürlich „selbst“ frisieren. Das wäre dann mein Marketing und nicht verbotene Geschäfte.

Und tragen wir alle die Maske unter dem Kinn, dann ist sie halt runtergerutscht und wir haben es nicht mitbekommen. Wo wären wir denn, wenn das alle machen würden? Was ein Schmarrn in Zeiten einer gefährlichen Pandemie!

Schwarzarbeit macht also immun? Nein, es gibt nur immer Schlupflöcher und die Politik braucht 100Jahre, um die Löscher zu stopfen, weil es sonst an der Würde des Menschen kratzt oder guckt weg, weil es im Rahmen ist. Aber wenn es um Infektionen beim Friseur geht, dann heißt es „ Es gab zwar keine nennenswerte Fälle beim Friseur, aber wir wollen ja nicht riskieren, dass etwas passiert, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.“ Also alle schließen, jedoch wie immer mit legalen Schlupflöchern...ähm, sorry „Ausnahmen“.

Die Politiker. Alles was sie sagen wird gegen die verwendet. Die Bürger benutzen zu viele Wörter und zu wenig Verstand. Aber die Politiker und Wissenschaftler sind nicht dumm und wissen ziemlich genau was auf uns zukommen wird. Das kann man nicht umgehen. Das ist der Lauf des Lebens. Deren Aufgabe ist weiter jonglieren und da ich keine Steuern zahlen kann, weil nichts reinkommt, hier die Anerkennung"

Danke Julia Kaya, ein wenig lustig, aber eben auch furchtbar traurig. Viele FriseurInnen fühlen sich dadurch auf den Schlips getreten oder schaffen ihre eigene Realität.  Die Auswirkung auf das aktuelle Pandemie-Geschehen ist dabei allerdings bekannt. Ein Hoch an alle, die verantwortungsbewusst mit Regeln umgehen.